Okay, das mit dem Müllaufkommen, bloß weil man sich mal ein Mittagessen holt, ist echt der Wahnsinn! Meist nimmt man ja seine Behälter von zuhause mit. Aber wenn man unterwegs ist und spontan was holt: Müllberg. Aluschalen, Plastikdeckel, Folien und dann rein in die Plastiktüte. Da soll einem dann nicht der Appetit vergehen!
Was machen wir also? Es gab da mal eine etwas dystopische Vision, ja, geradezu ein Alptraum! Da ist das Monster unter dem Bett echt harmlos dagegen. In dem Traum war der Klostersee zugemüllt mit Einwegverpackungen von Burgern, Pizza & Co. Gut, wenn man nach einem schönen Sommerwochenende heute an den See geht, ist das stellenweise gar nicht so weit weg von diesem Horrorszenario. Zwischenzeitlich wurden schon Pizzakartonsammelboxen aufgestellt, da muss das Volk nur noch lernen, die auch richtig zu benutzen. Und sonst?
Ich hab also mal geschaut, was es alles gibt und was man machen kann. Eine Mehrwegpflicht für Gastros gibt es und ab 2023 müssen Betriebe mal grundsätzlich ein Mehrwegangebot haben. Natürlich gibt es Ausnahmen und Ausflüchte und etwas anders machen ist ja auch immer schwierig. Es gibt auch zahlreiche Anbieter für solche Mehrwegsysteme. Und die Städte leiden auch unter dem Müll, der öffentlich entsorgt wird und das Stadtbild nicht unbedingt bereichert. Jetzt muss man es nur noch schaffen, das alles irgendwie sinnvoll zu kombinieren…
Aktueller Stand:
Die Leute von Grafing Goes Green haben sowas schon mal in Grafing angefangen. Ein paar Wirte haben mitgezogen, aber viele fehlen noch. Wir machen also einen neuen Antritt und wollen Anbieter und Gastronomiebetriebe zusammenbringen. Die Stadt Ebersberg und die Stadt Grafing unterstützen das ganze und laden die Betriebe mittels bürgermeisterlichem Schreiben ein. Und am 20.07. um 15.30h ist es so weit, wir haben eine Infoveranstaltung Unterm First in Ebersberg, wo wir die Betriebe vernetzen wollen. Ein Mehrweganbieter wird über sein System berichten, zahlreiche weitere Infos stehen bereit, erfahrene Nutzer stehen für Rückfragen zur Verfügung.
Der Wunsch ist, dass möglichst viele Betriebe sich auf ein einheitliches System einigen und bestenfalls komplett auf Einweggeschirr verzichten. Das hat mehrere Vorteile: Kundinnen und Kunden können zu jedem Betrieb gehen und bekommen dort das gleiche Geschirr und können es auch überall wieder zurückgeben. Die Betriebe können untereinander aushelfen und Geschirr unkompliziert weitergeben, wenn es bei einem knapp wird oder ein anderer zu viel hat.
Zwischenzeitlich hat auch Aßling schon Interesse gezeigt und möchte an der Veranstaltung teilnehmen. Wenn das so weiter geht, können wir den ganzen Landkreis zur Modellregion machen! Und schon wird aus dem dystopischen Alptraum eine Ware Utopie. Schön!
Übrigens unterstützen uns auch der Bund der Selbständigen in Grafing und Ebersberg, der Werbering Grafing, die Energieagentur Ebersberg,…
Hier noch ein paar Links zu Betrieben, die schon ein Mehrwegsystem haben, sowie weitere Infos.
Kein Anspruch auf Vollständigkeit…
- Speisekammer Ebersberg
- CARMEN e.V.: Mehrwegsysteme für die Gastronomie
- DEHOGA Bayern: Mehrweg ist mehr!
- Mehrwegsysteme für Speisen und Getränke zum Mitnehmen – Umweltbundesamt
- Mehrweglösungen für Takeaway-Essen – Essen in Mehrweg
- Übersicht: Pool-Mehrwegsysteme in Deutschland – Essen in Mehrweg
- Aktualisierung: Informationen Poolsysteme – Essen in Mehrweg